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Wer kennt sie nicht? Die silbernen Montagebusse mit ihren bunten Logos und dem großen Schriftzug diagonal über die ganze Fahrzeuglänge. Kaum ein Tag, an dem man nicht einen Weichselbaum-Rollokasten in einem Neubau sieht, wenn man durch die Gegend fährt. Doch wer steht dahinter und was passiert, bevor die acht Montage-Teams und die sechs Vertriebsmitarbeiter ausschwirren? Handwerk ist Hand-Werk. Alles, was passiert, machen Menschen. Nichts in Serie, keine Automation, kein Homeoffice, nicht viral. Echte Männer- und Frauenpower vor Ort von morgens bis zum Feierabend.

Fast 70 Jahre ist es her, dass der erste Holzrollladen von Ernst Weichselbaum in der Region montiert wurde. Damals war das eine innovative Idee, die den Bauherren der aufstrebenden 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts eine Menge Komfort brachte. Man konnte endlich manuell von innen verdunkeln, ohne die Fenster zu öffnen. Platzsparend rollte sich der Rollladen in einen innenliegenden Kasten und war nicht mehr von außen sichtbar. Seitdem hat sich einiges getan.

1982, also vor 40 Jahren, wurde der Firmensitz vom Sulzbürg nach Mühlhausen verlegt. Hier begann ab 1987 unter Leitung von Markus Weichselbaum die Entwicklung vom Handwerksbetrieb zum modern strukturierten Fachbetrieb für Fenster, Haustüren, Garagentore, Markisen und Rollläden mit großem Ausstellungsraum und Berater-Team. Aus dem Familiennamen wurde in der Region ein Markenname für Qualitätsprodukte, Zuverlässigkeit und Termintreue.

Im September 2019 übernahm Thomas Sturm die Geschäftsleitung. Sein Branchen-Knowhow und gutes Netzwerk, sein Engagement in Sportvereinen und seine regionale Verbundenheit passen perfekt zu den Werten und der Seele des einstigen Familienbetriebs. „Was wir machen, machen wir mit Leib und Seele. Technisch ist jeder ein Profi auf seinem Gebiet.

Aber anders als bei industrieller Fertigung braucht es hier ein starkes Miteinander. Da ist die Kommunikation das Wichtigste: Die Fachberater müssen die Kundinnen und Kunden „abholen“, die Bereichsleiter sind dafür zuständig, die Montage-Teams umfassend in den jeweiligen Auftrag einzuweisen und alle im Büro sind den ganzen Tag präsent, um die Geschäftsabläufe zu koordinieren.“

Der Morgen beginnt mit der Besprechung

Pünktlich um 7 Uhr sind alle da. Denn im Gegensatz zu manch anderen Betrieben beginnt die Arbeitszeit für die Weichselbaum Monteure bereits ab dem Eintreffen in der Firma und nicht erst auf der Baustelle. Auch die Fahrzeiten werden hier voll bezahlt.

Noch vor dem ersten Kaffee geben die fünf Bereichsleiter, wie z.B. Peter Sellerer, Leiter des Bereichs Torbau, genaue Details, die bei der Ausführung auf der Baustelle zu beachten sind, an die Fachmonteure weiter. Hier wird alles geklärt, was mit den Auftraggebern besprochen wurde und auf der Baustelle zu beachten ist. „Ein enorm wichtiger Teil unserer Aufgabe!“, so Peter Sellerer, „Weichselbaum montiert pro Jahr über 500 Tore. Jedes ist anders. Da muss jeder wissen, was zu tun ist und was wir in der Beratung mit Kunden besprochen – also genau genommen „versprochen“ – haben. Die Zeit, die wir uns am Morgen nehmen, gehört für uns zur Qualitätssicherung. Ebenso wie das sorgfältige Aufmaß, für das mein Kollege Johann Sippl jede Baustelle in unserem Einzugsbereich abfährt.“

Dann wird gepackt …

Weichselbaum hat acht Montagefahrzeuge im Einsatz. Jedes ist speziell für seinen Bereich – Fensterbau, Torbau, Rollobau, Sonnenschutz und Service – voll ausgestattet und führt das entsprechende Montage-Equipment mit. Am Morgen wird die auf Maß bestellte Ware für die Baustellen des Tages dazugepackt.

Was nicht bereits am Vorabend von den fleißigen Geistern unter Führung des technischen Betriebsleiters Thomas Schöll auf Paletten kommissioniert wurde, holen die Monteure direkt aus dem Lager. Hier ist alles sauber geordnet und präzise auf Termin gelegt. So geht es raus auf die Baustelle. Ein Team nach dem anderen fährt vom Hof in Richtung Nürnberg, Regensburg oder Ingolstadt. Das ganze Gebiet. Aber nie weiter als rund 60 km. Denn es ist ein Grundsatz, dass abends jeder wieder zuhause bei seiner Familie sein kann.

Der Tag kann kommen …

Inzwischen ist es kurz vor 8 Uhr und drinnen in den Büros ist Zeit für einen ersten Kaffee. Aber nur kurz. Die Telefone klingeln, die Computer laufen, Kollegen haben Fragen, Kundentermine stehen an – das Tagesgeschäft startet mit High-Speed. Und  jede*r ist bereit.

„Wie bei einem guten Fußball-Team spielen sich unsere rund 45 Mitarbeitenden die Bälle zu. Jede*r kennt seinen Bereich und sorgt dafür, dass alles rund läuft. Gerade in Zeiten, in denen Fachkräfte knapp sind – auch wir suchen dringend Monteure – ist es wichtig, dass die Ressourcen „Zeit“ und „Motivation“ nicht mit Kinkerlitzchen auf der Strecke bleiben“, betont Thomas Sturm. „Es gelingt uns nicht immer. Aber unser großes Glück ist die Ruhe unserer routinierten Mitarbeiter. Die „alten Hasen“, setzt er mit einem Augenzwinkern hinzu, „geben ihre ganze Erfahrung an unsere jungen, neu hinzugekommenen Monteure und Azubis weiter. Wir sind glücklich, dass wir gleich drei tolle, angehende Rollladen- und Sonnenschutz-Mechatroniker am Start haben.“ Mechatroniker? Ja, das Berufsbild hat sich in den letzten Jahren enorm gewandelt. Die SmartHome-Techonologie hat Einzug gehalten und eröffnet jungen Menschen eine hervorragende Ausbildung mit hohem Zukunftswert. „Dieser komplexe Bereich wird sich auch künftig innovativ weiterentwickeln und diesen Beruf „jung“ halten“, verabschiedet sich Thomas Sturm und packt sein Tagespensum an.